Der literarische Blick in die Zukunft, die Science-Fiction-Literatur, spiegelt häufig die zum Entstehungs-Zeitpunkt des Werkes bestehende Gesellschaft der Menschen wider: Beispielsweise H. G. Wells Visionen einer Welt, die ständig bedroht wird, wie er es in Die Zeitmaschine beschreibt, und Der Krieg der Welten, in der die Menschheit von Außerirdischen bedroht und schließlich durch einen Virus gerettet wird, zeigen die Angst der Menschen vor Machtausnutzung und Gewalt. Diese Bücher erschienen übrigens bereits Ende des 19. Jahrhunderts, sind also weit über 100 Jahre alt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Den meisten ist George Orwells Buch “1984” bekannt, ein Roman, der 1948 entstand und zeigen wollte, wie es etwa dreißig Jahre später auf der Erde aussehen würde. 1948 war gerade der Zweite Weltkrieg vorbei und mit ihm war das Regime besiegt, das seine Bürger überwachen ließ und extreme Vorstellungen davon hatte, wie die Menschen zu sein hatten. Der Schrecken saß aber noch tief und mit ihm die Angst davor, dass die Geschichte sich wiederholen würde. Auch mit der Farm der Tiere hatte Orwell ein Szenario aufgebaut, in dem die Falschen an die Macht kamen.
Space Operas, in denen Raumschiffschlachten im Weltraum beschrieben wurden, sowie Invasionen der Erde durch egoistische Außerirdische waren lange Zeit beliebte Themen in der Science Fiction. Mit dem Aufkommen des Fernsehens und der Möglichkeit, die Zuschauer durch Serien längere Zeit an den Bildschirm zu fesseln, kamen Geschichten wie Time Tunnel oder Invasion von der Wega in die Wohnzimmer.
Im Time Tunnel traten Außerirdische auf, aber es ging hauptsächlich um bereits vergangene Zeiten. Aber auch die nähere Zukunft der Menschheit, die nicht gerade rosig aussah, wurde thematisiert.
In der Serie Invasion von der Wega wurde die irdische Bevölkerung von Außerirdischen infiltriert, die die Erde übernehmen wollten.
In den Sechzigerjahren sprang auch Deutschland auf den Scifi-Film-Zug auf und produzierte mit Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion eine siebenteilige Serie, die, durch über 100 Romane ergänzt, die Geschichte der Besatzung eines Raumschiffs erzählt – mit den verschiedensten Möglichkeiten, die Science Fiction bietet: Invasoren, Raumschlachten, Erkundung fremder Welten, Machtmissbrauch auf der Erde, Beeinflussung des irdischen Lebens durch außerirdische Pflanzen und Tiere – kaum ein Thema wurde ausgelassen.
Star Wars
Als Star Wars in den Siebzigerjahren in die Kinos kam, waren die Zuschauer begeistert. Schnell wurden Laserschwerter, Kostüme und Nachbildungen der Raumschiffe zu begehrten Sammelartikeln. Selbst heute wird noch Merchandise produziert und verkauft. Wer beispielsweise als Star-War-Fan seinen Geburtstag standesgemäß feiern will, kann eine passende Torte mit Star-Wars-Gimmicks bei deinetorte bestellen und eine Mottoparty ausrichten. Star Wars mit seinen fantasievollen Figuren und Landschaften sowie den Geschichten um Liebe, Freundschaft, Treue und Verrat packte die Menschen.
Mit der Begeisterung für Star Wars entdeckten die Sci-Fi-begeisterten Zuschauer auch die Serie, die bereits vorher ausgestrahlt, aber damals noch nicht wirklich beachtet wurde: Raumschiff Enterprise, in der Originalversion Star Trek, läuft noch heute im TV und in den Kinos. Auch hier werden immer wieder Themen und Probleme aufgegriffen, die der heutigen Zeit entstammen und in der fantasievollen zukünftigen Welt durchgespielt werden.